Geschichte

Die Geschichte der Feuerwehr Brome

1872 … „Die Notwendigkeit und die Nützlichkeit einer Feuerwehr wurde allgemein anerkannt, es könne ja der Versuch gemacht werden“

Heißt es aus dem Protokoll der Sitzung des Bürgervorsteher-Collegiums zu Brome vom 10. August 1872. Zwei Monate später, am 19. Oktober, wird dann die Freiwillige Feuerwehr Brome gegründet. Zu dieser Gründungsversammlung finden sich 25 Einwohner ein, die sich selbstlos in den Dienst der Freiwilligen Löschhilfe stellen.

Wie wenig hilfreich jedoch diese Bemühungen waren, zeigt die große Feuersbrunst, die vier Jahre darauf fast ganz Brome in Schutt und Asche verwandelte. Immer wieder werden Großbrände, nicht nur einzelne Häuser, zerstören, sondern ganze Häuserzeilen werden Raub der Flammen.

Im Januar 1874 wurde eine vierrädrige Spritze mit Saugwerk in das Inventarium der Löschgerätschaften vermerkt. 1884 trat die Feuerwehr Brome dem Feuerwehrverband der Provinz Hannover bei und 1887 wurde sie durch das Königliche Landratsamt Isenhagen als Polizeiorgan anerkannt. So konnten bei Einsätzen auch zuschauende Privatleute zu den Löscharbeiten herangezogen werden. 17 Jahre sollte es dauern, bis die Freiwillige Feuerwehr Brome am 15. April 1889 ein Spritzenhaus neben dem 2. Schulhaus bekommt. Derzeitiger Hauptmann, Herr Kaufmann a.D. Remmler lies auf eigene Kosten an der Nordwestseite einen Turm zur Übung für die Feuerwehr Brome erbauen.

Spritze                 Turm

1891 erhielt die Wehr eine neue abprotzbare Spritze, von der Firma Bräunter in Bitterfeld geliefert, die fast sechs Jahrzehnte, zum letzten Mal beim Brand der Wassermühle am 5. August 1948, im Einsatz war.

1909 wurde der FF Brome von den zwei Ehrenhauptleuten Remmler und Mewes ein Mannschaftswagen geschenkt. 1938 wurde die erste Kraftspritze durch Bürgermeister Karl Behn angeschafft, 1945 kam eine weitere von der Besatzungsmacht zurückgelassene hinzu, zehn Jahre später eine neue Magirus Kraftspritze und ein motorisiertes Löschfahrzeug LF 8 auf Opel Blitz Fahrgestell, das bis in die siebziger Jahre das Hauptfahrzeug war.

Trotz des Krieges kam die Feuerwehr Brome nur einmal zum Einsatz mit Brandbekämpfung, der durch Kriegshandlungen entstanden war. Brandbekämpfungen waren 1943 in den Holzbeständen Richter in Lüddelsen, Nettgau und Quickenstedt, 1944 in der Gemarkung Wiswedel  und Radenbeck (durch Brandbomben), und 1946 das Schadenfeuer bei Hans Robert in Brome und der Waldbrand bei Friedrich Müller in Altendorf. 1946 brannte das Getreidefeld von August Busse aus Brome.

Bei Ausbruch des Krieges wurden 36 Kameraden zum Wehrdienst und zur Rüstung eingezogen. Einige kehrten nach dem Krieg zurück, so dass 1941 die Übungen mit 9 Mann wieder aufgenommen werden konnten. Um die Wehr einsatzfähig zu halten, mussten Gemeindemitglieder verpflichtet werden, zum Teil Männer über 60 Jahre.

Nach Kriegsende wurde die Wehr neu aufgestellt. Über 1946 hinaus waren noch einige Kameraden aus der Bromer Wehr in Gefangenschaft.

Vom damaligen Leiter des Posaunenchores, Otto Rode wurde angeregt, eine Feuerwehr Kapelle zu gründen. Dieser Vorschlag wurde mit Begeisterung aufgenommen und 1955 von den Gründungsmitgliedern Heinz Steding und Rudi Markwart  in die Tat umgesetzt.

Der Karnevalsverein wurde 1958 von Feuerwehrkameraden ins Leben gerufen und wird seitdem von der Feuerwehr unterstützt. Die alljährliche Aufführung in der Narrenzeit ist der Höhepunkt eines jeden Jahres. Besonders beliebt ist das Kinderkarnevalfest.

Der Beginn der Jugendfeuerwehr ist auf den 30. August 1960 zurückzuführen, da das Gründungsmitglied Willi Mosel an diesem Tage in die Jugendfeuerwehr eintrat. Damit gehört sie zu den ältesten Jugendfeuerwehren im Landkreis Gifhorn.

Seit Angfang der sechziger Jahre ist die Feuerwehr Brome in der Feuerwehrbereitschaft des Landkreises Gifhorn tätig. Mit dem LF 8 stelle Brome neben dem TLF Leiferde, LF 8 Fallersleben, LF 8 Weyhausen und LF 8 Ehmen die Reservegruppe des 3. Zug Fallersleben. Befand sich der Zug im Einsatz, wurde der Brandschutz in Brome durch die Feuerwehr Zicherie sichergestellt.

Parallel zur Feuerwehrbereitschaft des Landkreis Gifhorn waren Fahrzeuge aus Brome zur LuftSchutz-Feuerwehrbereitschaft 13, des Katastrophenschutzes abkommandiert. Zugführer Richard Kühnel aus Brome führte den 3. Zug von vier Zügen mit dem TLF Radenbeck, LF 16-TS und SKW (Schlauchkraftwagen) Brome.

1962 konnte das neue Gerätehaus an der Badeanstalt unter großer Eigenleistung erbaut und eingeweiht werden. Sechs Jahre später folgt der Erweiterungsbau.

Brome – nicht an der Zonengrenze, sondern mitten in ihr, denn der Ort ist von drei Seiten umschlossen von der Demarkationslinie. Die Grenze wird entlang des Bromer Bogens systematisch von Stacheldraht über Bretterwänden, Streckmetallzäumen, Minenfelder und Selbstschußanlagen abgeriegelt.

Das Miniballett wurde 1964 gegründet. Die Leitung hatte damals Erna Menke, die sie später an Schwiegertochter Ulrike Menke abgab. In der Zeit trat das Miniballett in die Freiwillige Feuerwehr Brome ein.

Am 6. Juli 1968 entwickelte sich hinter der Zonengrenze am Schwarzen Berg, rechts der B248 ein Waldbrand, der durch den Ostwind auf den verminten Todesstreifen übergriff und auf die Wälder im Bromer Bogen überzugreifen drohte. Während „drüben“  vermutlich nur halbstündlich ein Tankwagen zur Brandstelle fuhr, waren auf Bromer Seite neun Wehren 15 Stunden pausenlos mit Tanklöschfahrzeugen im Einsatz und konnten ein Übergreifen verhindern. Die Löscharbeiten wurden durch starke Rauchwolken und nicht zuletzt durch die unzähligen Minenexplosionen in unmittelbarer Nähe nachhaltig beeinflusst.

Einsatz Grenze

Ebenfalls 1968 stelle die Regierung in Lüneburg ein LF 16 und eine TS 8 dem  ZB (Zivil- und Bevölkerungsschutz) Zug zur Verfügung

Fahrzeuge 1972

Im Jahre 1975  wütet im Landkreis Gifhorn ein Großbrand, bei dem die Bromer Wehr mit der Bereitschaft tagelang im Einsatz war.

Pünktlich zum 104 jährigen Bestehen übergab der damalige Bürgermeister Dr. Karl Johann von Petzinger ein neues Löschfahrzeug an Ortsbrandmeister Erich Menke. „Das neue „Spezialfahrzeug“ HiLF 8 kann nicht nur bei Brandeinsätzen Verwendung finden, sondern wird aufgrund seiner Spezialausrüstung überall dort eingesetzt, wo es gilt, Menschen unter schwierigen technischen Bedingungen zu retten“.

Übergabe HiLF 2

1980 bekam das Gerätehaus einen weiteren Anbau, in dem Unterrichtsraum, Küche und Toilette untergebracht waren.

 

GH Mühlenstraße

Ein weiter Wald-, Flächen- und Moorbrand, bei dem ebenfalls Katastrophenalarm ausgelöst wurde, wütet 1983 in Knesebeck am Bullenberg, Forst Malloh und auf dem Testgelände der Volkswagen AG. Auch hier war die Feuerwehr Brome tagelang im Einsatz.

1994 wurden die Wehren Brome und Altendorf, ausgelöst durch das Umweltamt, zu einem Einsatz in die Altmark gerufen, um größeren Schaden abzuwenden. Es war Gülle von einem Gehöft  in die nahegelegene Ohre gelaufen. Durch gemeinsamen Einsatz wurde fast eine Woche lang das verseuchte Wasser abgepumpt und hinter einem Damm Frischwasser hinzugefügt, um ein größeres Fischsterben zu verhindern.

Seit 1996 wurde in enger Zusammenarbeit von Feuerwehr, Rat und Verwaltung die Planung für ein neues Gerätehaus vorangetrieben, dass am 9. Juni 2001, nach ca.12.000 Stunden Eigenleistung eingeweiht werden konnte.

GH Braunschweiger Str.

Ende der neunziger Jahre musste sich auch im Fuhrpark der Feuerwehr Brome etwas tun. Die im Durchschnitt 25 Jahre alten Fahrzeuge entsprachen nicht mehr den Anforderungen und waren sehr wartungsintensiv. So wurden das HiLF 8 und das TLF 8, durch gebrauchte Fahrzeuge aus der Feuerwehr Wolfsburg ersetzt. Als Ersatz für das TLF 8, wurd ein Iveco-Magirus TLF 16/25 mit Staffelkabine von der Feuerwehr Vorsfelde und für das HiLF 8 ein MAN RW 2 aus dem Rüstzug der Berufsfeuerwehr gekauft.

Nach dem Umzug 2000 in das neue Gerätehaus wurde der ELW des Gemeindebrandmeisters vorübergehend in den Bromer Fuhrpark übernommen und von den Gerätewarten gepflegt. Später wurde der als MTW an die Feuerwehr Tiddische abgegeben, wo er heute noch im Dienst steht. Mit der Beschaffung eines gebrauchten ELW 2 im Jahre 2004, von der Feuerwehrbereitschaft Wolfsburg, übernahm die Feuerwehr Brome ihren ersten 20 Jahre alten ELW aus dem damaligen Standort Fallersleben.

Mit der Ersatzbeschaffung eines GW-G 2 für die Feuerwehr Gifhorn wurde ein dritter GW-G Standort in Brome, mit dem ebenfalls 20 Jahren alten GW-G, aufgestellt.

2003 – „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ die Freiwillige Feuerwehr Brome ist seit 130 Jahren im Einsatz.

Die erste Neubeschaffung im 20. Jahrhundert konnte die Feuerwehr Brome im Jahre 2007 zur Schwerpunktfeuerwehr aufsteigen lassen. Mit dem HLF 20/16 wurden die damaligen Voraussetzungen zur Erweiterung als Schwerpunktfeuerwehr geschaffen.

Nachdem der ELW von einem Kabelbrand im Fahrerhaus sein wirtschaftliches Aus erfuhr, wurde 2009 ein zeitgemäßer Einsatzleitwagen auf VW Crafter Basis in Dienst gestellt. Das Fahrzeug dient der Feuerwehr Brome als Führungs- und Einsatzleitwagen und wird in der Samtgemeinde Brome bei Großschadenslagen eingesetzt. Mit der Ersatzbeschaffung im selben Jahr wurde die vierte Generation der Bromer Tanklöschfahrzeuge mit einem neuen TLF 20/40  eingeläutet. Besonderer Wert wurde auf die Staffelkabine, mit innenverbauten Atemschutzgeräten und die typenreine Gestaltung mit Motor, Fahrwerk, Schaltung und Amaturenbrett zum HLF 20/16 gelegt. Dies ersparte uns einen erheblichen Ausbildungaufwand!

Im Jahr 2015 wurde der neue GW-G in Dienst gestellt. Er löst ein VW LT und Anhänger Gespann ab, dass nicht mehr zeitgemäß und technisch veraltet war ab. Der GW-G ist ursprünglich ein GW-L2 (Logistik) mit Gefahrgut Rüstsatz. Da in der Feuerwehr Brome kein weiterer Rüstsatz vorgesehen ist, bleibt die Bezeichnung bei GW-G. Das Fahrzeug gehört dem Landkreis Gifhorn und wurde zeitgleich mit dem ausgesonderten GW-G im Standort Wahrenholz ersetzt. Das Erkennungsmerkmal des Landkreis Gifhorn ist die Mühle auf den Seitenwänden.

Der GW-G ist das dritte MAN-Fahrgestell, was in der Fahrerkabine identisch wie beim HLF und TLF ausgestattet ist. Auch hier musste nur ein geringer Aufwand betrieben werden, um die Maschinisten auf das neue Fahrzeug einzuweisen. Motorisierung, Fahrgestell und Antriebsformel waren bereits bekannt. Der größere Ausbildungsaufwand galt den Ausrüstungsgegenständen, die jetzt themenbezogen in Rollcontainern verlastet sind, womit eine neue taktische Vorgehensweise einher ging.